Unsere Wälder stehen an einem Scheideweg. Sie erfüllen eine Vielzahl von Leistungen für die gesamte Gesellschaft und haben eine herausragende Bedeutung für alle Menschen im Freistaat. Die zunehmende Klimaveränderung und die Witterungsextreme aber belasten das Ökosystem Wald nachhaltig. Zusätzlich erleben wir aktuell eine Energie- und Rohstoffkrise in einem nicht gekannten Ausmaß. Niemand kann auf zukunftsfähige Wälder und unseren heimischen Rohstoff und Energieträger Holz verzichten! Der Aufbau klimatoleranter Wälder ist eine der großen Herausforderungen für die gesamte Gesellschaft und eine wichtige Zukunftsaufgabe. Der notwendige Waldumbau geht nur gemeinsam mit der Jagd.
Dabei ist die derzeitige Wildschadenssituation in unseren Wäldern alles andere als zufriedenstellend. Bayernweit weisen fast die Hälfte der Hegegemeinschaften eine zu hohe oder deutlich zu hohe Verbissbelastung auf. Nur 3 % (!!!) aller Hegegemeinschaften zeigen eine nach dem aktuellen Vegetationsgutachten (2021) eine günstige Verbisssituation.
Unter den bestehenden Bedingungen können vielerorts keine klimatoleranten Mischwälder aufgebaut und erhalten werden. Hier muss sich dringend etwas ändern.
Die Forstwirtschaftliche Vereinigung Oberbayern - als Dach der 22 oberbayerischen Waldbesitzervereinigungen und Forstbetriebsgemeinschaften - sowie die Arbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften in Oberbayern mit ihren 906 Jagdgenossenschaften fordern Politik, Verwaltung, aber auch Jagdrechtsinhaber und Jagdgenossen sowie Jagdausübungsberechtigte auf, dass sich dringend an der bestehenden Situation etwas ändern muss. Es ist vielerorts nicht mehr 5 vor 12! Uns rennt die Zeit davon! Ein „Weiter so!“ können wir uns nicht mehr leisten!